Invasion der Quagga-Muschel
Quaggamuschel in Kärnten angekommen
Das Land Kärnten hat den Vormarsch der Quaggamuschel sehr ernst genommen und mit dem Kärntner Institut für Seenforschung und dem Institut für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen vorausschauend ein eDNA-gestütztes Überwachungsprogramm installiert. Einerseits wurden Wasserproben auf die planktischen Veligerlarven hin untersucht und andererseits wurden aus den Kärntner Badeseen Muscheln gesammelt und determiniert. Parallel dazu wurde vom Labor des Landes die Methode zur Bestimmung der eDNA etabliert.
Aufgrund dessen konnte in Kärnten die Quaggamuschel sehr früh nachgewiesen werden. Muscheln wurden im Ossiacher See gefunden und mittels eDNA gab es Nachweise für den Wörthersee und Keutschacher See.
Namensgebend für die Quaggamuschel ist das ausgestorbene Quagga-Zebra aus Südafrika, das nur wenige Streifen aufwies. Die Quaggamuschel stammt aus der Dnjepr-Bucht im Schwarzen Meer. Von dort ist sie in nur 80 Jahren in Europa und Nordamerika massiv eingewandert. Als Verbreitungspfad wird nicht nur das Bilgenwasser von Schiffen genutzt, die Verschleppung erfolgt auch mit Angel- oder Tauchausrüstungen, Sportbooten, Stand-Up-Paddeln und Badesachen. Ebenso kann die Verbreitung im Gefieder von Wasservögeln gelingen.
Auswirkungen und Maßnahmen:
Mit der steigenden Mobilität des Menschen siedeln sich fremde Arten in Seen und Fließgewässern an. Entweder fügen sie sich in die bestehende Lebensgemeinschaft ein oder breiten sich „invasiv“ aus, indem sie mit heimischen Arten um Nahrung konkurrieren und diese aus Brut- und Lebensräumen verdrängen.
Wie die Zebramuschel Dreissena polymorpha verursacht auch die Quaggamuschel Schäden an Anlagen zur Wasserentnahme (Wärmepumpen, Bewässerungsanlagen etc.). Durch ihre rasche Vermehrung verstopfen die Muscheln innerhalb relativ kurzer Zeit Rohre und Filter.
Auch die Berufs- und Angelfischerei ist betroffen. Bei massenhaftem Auftreten kann die Filtrierleistung der Tiere zur Reduktion des Planktons bzw. zur Reduktion der Fischnährtiere führen.
Die scharfen Kanten der Muscheln können Badenden Schnittverletzungen zufügen.
Von Booten und Stegen müssen die massenhaft auftretenden Muscheln entfernt werden, was mit hohen Wartungskosten verbunden ist.
Wir bitten alle Besucher, die den Ossiacher See, Wörthersee, Keutschacher See oder einen anderen See für ihre Erholung und Freizeitgestaltung nutzen, um Mithilfe, die weitere Verbreitung der Quaggamuschel zu unterbinden.
Eine wirkungsvolle Maßnahme, die die Verbreitung verlangsamt, ist das sorgfältige Reinigen der Wassersportgeräte und Badesachen mit heißem Wasser nach dem Gebrauch.
Auch wenn Sie mit Ihrer Ausrüstung an einem See verbleiben, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung der Ausbreitung.
Die Zukunft wird zeigen, wie sich die betroffenen Seeökosysteme durch den Vormarsch der Quaggamuschel verändern werden.