Ossiacher See News | Steindorf / Geplantes Badehaus stößt auf Kritik

Steindorf / Geplantes Badehaus stößt auf Kritik

Ossiacher See News | Steindorf / Geplantes Badehaus stößt auf Kritik

Letzte Wiese am Ossiacher See soll verbaut werden.

Letzte Woche ist der Bau eines Badehauses in Steindorf am Ossiacher See von der Landesregierung angekündigt worden. Der Bürgermeister steht dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, die Initiatoren des Kärntner Seenvolksbegehrens kritisieren, damit würde der letzte frei zugängliche Grund dieser Größe zubetoniert.

Die Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) bereite für das Grundstück am Ossiacher See eine europaweite Ausschreibung vor, sagte Vorstand Martin Payer. Wie zuvor am Hafnersee sollen demnach Projektwerber ihre Ideen für ein Tourismusprojekt am Standort einreichen, samt Badehaus und Vorstellungen über den Pachtzins, Payer: „Das ist für uns eine Voraussetzung, dass wir nichts verkaufen. Wir werden etwas verpachten und im Pachtvertrag wird auch stehen, dass es einen öffentlichen Seezugang geben muss, dass es keine kalten Betten geben darf und dass dieser Betrieb ganzjährig betrieben werden muss.“

Bürgermeister offen für Projekt

Der Bürgermeister von der Gemeinde Steindorf hält einen touristischen Impuls in Steindorf für notwendig und verweist auf das Orts- und Regionalentwicklungskonzept. Grundsätzlich ist dieses Grundstück in unserem OEK ausgezeichnet als touristische Vorrangzone, wo Tourismus entstehen kann und soll. Wenn ein Badehaus oder eine Kombination Hotel mit Badehaus entsteht und ein öffentlicher Seezugang auch gesichert ist, dass die Leute dort wieder baden gehen können, dann kann das durchaus positiv sein.

Letzte freie Wiese am See

Gerhard Godescha, einer der Initiatoren des Kärntner Seenvolksbegehrens, wuchs am Ossiacher See auf. Er sagte, er sei gegen die Verbauung des letzten freien Grundes dieser Größe am See, auch wenn das Areal nur verpachtet werden solle: „Das ist betoniert, das wird an einen Investor verpachtet und das ist de facto wie verkauft, nur eben nicht auf dem Papier. Das ist die große Augenauswischerei. Wir wünschen uns, dass man die letzte Wiese am Ossiacher See naturbelassen lässt, vor allem, weil sie im direkten Einzugsbereich des Europaschutzgebietes Bleistätter Moor liegt.“

Urlaubern fehlt Seezugang

Godeschas Partner beim Seenvolksbegehren, Walter Polesnik, wies auch auf eine Studie im Auftrag des Landes hin. Laut dieser entstehe der größte Frust bei Kärnten-Urlaubern wegen der Verbauung der Seen und der fehlenden Seezugänge. Ein weiteres Badehaus würde das nicht ändern, so Polesnik.

SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser sagte, er sei daher vor einer Ausschreibung für eine Bürgerbeteiligung. Laut Seiser solle die Bevölkerung mitreden, ob sie am Standort ein Badehaus will und wie der Zugang zum See gestaltet sein soll. Die K-BV muss einstweilen noch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes abwarten. Vorbesitzer haben eine außerordentliche Revision über einen kleinen Teil des Areals erwirkt. In erster und zweiter Instanz war die K-BV als rechtmäßiger Eigentümer bestätigt worden.

Quelle: ORF

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