Steindorf: Neuen Holzklotz braucht hier keiner!

Proteste gegen Bebauungspläne in Steindorf am Ossiacher See.

Bis zum 7. Oktober läuft die Suche des Landes nach einem Pächter für das große Freiareal in Steindorf, direkt am Ossiacher See. Gesucht wird ein Investor, der ein Hotel samt Badehaus errichten soll. 200 Anrainer und Menschen, die gegen eine weitere Verbauung der Fläche sind, haben am Samstag auf der Wiese neben dem Steinhaus protestiert.

Mit dabei waren auch die Initiatoren des Seenvolksbegehrens, Walter Polesnik und Gerhard Godescha. Den Touristikern, der Wirtschaft und den Plänen zur Verbauung soll etwas entgegenhalten werden, mit Transparenten und Worten. Auf der Homepage der Kärntner Beteiligunsgverwaltung wird jemand gesucht, der auf den 16.000 Quadratmetern ein Hotel und ein Badehaus baut. Im schlimmsten Fall, so die Kritiker, würde das dann viel Beton statt Wiese ergeben.

Beton bringt „Tod für Tourismus“

200 Menschen aus der Umgebung, aber auch von weiter weg waren am Sonntag um 11.00 Uhr auf der Wiese, um zu protestieren: Gerhard Godescha vom Seenvolksbegehren engagiert sich ebenfalls: „Wir haben das Jahr 2024, da sind Begriffe wie Bodenversiegelung, Flächenfraß oder Umweltschutz ganz wichtig für die Leute. Eines weiß ich ganz genau, dass wenn man Grünflächen am Seen zubetoniert, dass das der Tod für den Tourismus ist.“

Was für die einen der Weg zum Ganzjahrestourismus ist, lehnen die meisten der protestierenden Menschen ab. Prinzipiell werde die Verbauung der Wiese abgelehnt, sagte Protest-Initiator Manfred Zniva: „In Wirklichkeit geht es jetzt natürlich darum, das Hotelprojekt zu verhindern. Aber auch, etwas das nur Badehaus genannt wird, wird dafür sorgen, dass es hier Parkplätze gibt, es muss dann eine Zufahrtsstraße geben. Wir wollen, dass diese Wiese so sanft wie möglich genutzt wird, ohne Verbauung und ohne weitere Bodenversiegelung.

Es könnte ein intelligentes Konzept geben, sagte Zniva. In vielen Städten werde das vorgelebt: „Es können Wege angelegt werden, es sind mehr Sitzmöglichkeiten, das Baden könnte erlaubt sein.“

Freier Seezugang scheint mit Projekt „unvereinbar“

Der versprochene freier Seezugang und das Bauprojekt selbst scheinen den Protestierenden aber unvereinbar. Soll etwa ein schmaler Weg für die Einheimischen zum See führen, fragt die Protest-Initiatorin Andrea Spendier: „Wir dürfen dann zusehen, wie da die Gäste da baden. Ich kann mir keinen Investor vorstellen der darauf eingehen würde, ein Hotel hinzubauen und die Bevölkerung geht und fährt mit den Rädern vorbei, das kann ich mir nicht vorstellen.“

Ob es interessierte Investoren gibt, die auch das nötige Geld für einen Bau haben, ist noch offen. Nach dem 7. Oktober sollte diese Frage geklärt sein. Erst dann kann man sagen, wie es in Steindorf weitergeht.

Quelle: ORF

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